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ZWISCHENBERICHT

ZWISCHENBERICHT / 2020 / VIOLINE SOLO / UA 25.06.2021 / MUGI TAKAI / HOCH X MÜNCHEN

ETWA 10 MINUTEN

Eine der Herausforderungen beim Komponieren ist die Anpassung der kompositorischen Idee an die Spielmöglichkeiten eines Instruments. Besonders faszinierend ist für mich zum Beispiel die Umsetzung komplexer Polyphonien auf einem eigentlich einstimmigen Instrument wie der Geige. Am Anfang meines Stückes stand eine Kompositionsaufgabe – ein durchgehend dreistimmiges Stück auf der Geige zu realisieren, dessen Mehrstimmigkeit nur als Selektion zutage tritt, also als Folie dessen dient, was tatsächlich im Moment erklingt und interpretierend noch zu realisieren ist. Um das Ganze noch interessanter zu machen, arbeite ich viel mit Melodien, deren Tonfolgenlängen nicht mit dem Rhythmus übereinstimmen, dadurch ergeben sich beständige Verschiebungen und Perspektivwechsel. Trotz des zum Teil virtuosen Materials möchte ich eine gewisse Distanz des Spielers / der Spielerin erreichen – die Gesten sollen nicht auftrumpfend wirken, sondern sind Konzentrat, daher der Titel: Zwischenbericht.

Der "Zwischenbericht" von Carlotta Rabea Joachim für Solo-Geige deutet schon im Titel einen bewusst sachlichen Gestus an. Hier wird berichtet über etwas, vielleicht über das Violinstudium, für dessen Abschluss sie das Stück geschrieben hat, als Erprobung der Möglichkeiten von Polyphonie auf vier Saiten, wie Mugi Takai vorführt.[Paul Schäufele]​​​​​

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